„Volksgericht“: Beseitigung der Führung der staatlichen, politischen und militärischen Elite

Das sog. Volksgericht ist ein außerordentliches Gerichtsorgan, das nach der Okkupation des Königreichs Bulgarien durch die Rote Armee der UdSSR und nach dem Putsch am 9. September 1944 von der Regierung der Vaterländischen Front in Widerspruch zu der damals gültigen Tarnover Verfassung gegründet wurde. Es funktionierte in der Zeit zwischen Dezember 1944 bis April 1945, als Folge seiner Tätigkeit wurde die Führung der staatlichen, politischen und militärischen Elite des Landes beseitigt.
Am 17. September 1944 verkündete der Premierminister Kimon Georgiev das Regierungsprogramm der vaterländischen Front, in dem auch die Schaffung von einem „Volksgericht für die Schuldigen an den Grausamkeiten gegenüber den Freiheitskämpfern und der friedlichen Bevölkerung Bulgariens“ vorgesehen war.