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Das Denkmal für die Goryani in Sliven


Das Denkmal für die Goryani befindet sich im Zentrum der Stadt, fast verdeckt von dekorativem Gewächs.

Es besteht aus einem kleinen Felsen, an den Platten mit den eingemeißelten Namen von 41 Mitgliedern der  Zweiten Slivener Freischar angebracht sind, die in der Zeit von 1950 bis 1951 im Balkangebirge bei Sliven gewirkt hat.

Neben den Namen der Gefallenen stehen auf dem bescheidenen Denkmal noch die Inschriften: „Zum Gedenken an die 1950-1951 gefallenen Goryani aus der Region Sliven“ und „Für sie war das Leben Kampf unter der Fahne der Freiheit und der Tod ein ehrenwerter Sieg!“

Das Denkmal wurde 2011 errichtet auf Initiative und mit Mitteln des Verbandes der Repressierten in Sliven. Enthüllt wurde es durch den damaligen Vizepräsidenten Todor Kavaldzhiev, der selbst zur Zeit des Kommunismus als politischer Häftling 11 Jahre in den Gefängnissen von Pazardzhik und Pleven (1952-1863) gesessen hat.

Ehrenbezeugung für die Goryani der Region Sliven wird am 2. Juni erwiesen, am Tag der Ehrung von Hristo Botev und die für die Freiheit und Unabhängigkeit Bulgariens Gefallenen. Dieser Tag wurde für die Ehrenbezeugung gewählt, da am 1. und 2. Juni 1951 die Zweite Slivener Freischar an der Spitze mit Georgi Marinov Stojanov-Tarpana schwere Kämpfe gegen die bewaffneten 13000 Mann betragenden Truppen des Innenministeriums und der Armee geführt hat, wobei in der Schlacht 40 Goryni ihren Tod gefunden haben.


Obwohl der Anführer der Freischar Georgi Stojanov (auch Benkovski genannt wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Anführer der Fliegenden Freischar während des Aprilaufstandes 1876), konnte er die anderen Freischärler aus der Blockade herausführen. Später wurde er gefasst, zu Tode verurteilt und am 2. Dezember 1951 hingerichtet.

„Wir erweisen Ehrenbezeugung für die Bewegung der Goryani, die in der Region von Sliven am stärksten ausgeprägt war. Wir müssen ihr Gedächtnis ehren und es Teil der Geschichtslehrbücher werden lassen, damit die neuen Generationen Bulgaren über die Selbstaufopferung dieser Menschen Bescheid wissen“, sagte Dimitar Syarov, der Gouverneur der Region Sliven bei der Ehrenbezeugung im Juni 2015.

Andere Denkmäler für die Goryani

In Bulgarien gibt es noch einige Denkmäler für die gefallenen Mitglieder der Goryani-Widerstandsbewegung gegen das kommunistische Regime.

Eines davon ist das Denkmal für den legendären Anführer der Sechsten Pirin-Schar (1948) Gerasim Todorov (1910), das in seinem Heimatdorf Vlahi bei Kresna errichtet wurde. Er beging Selbstmord, um nicht gefasst zu werden bei einer flächendeckenden Aktion gegen seine Freischar, die von der Miliz und den sog. Freiwilligentrupps der Werktätigen sowie von Panzertruppen der Armee aus Sofia, Plovdiv und Vratsa durchgeführt wurde.

Ein anderes bescheidenes Gedenkzeichen steht im Hof der Kirche „Hl. Georg der siegreiche“ im Dorf Gabarevo bei Pavel Banja. Dort sind 16 junge Goryani der Freischar „Nikola Petkov“ begraben, die im Alter von 16 – 25 Jahren 1951 unweit des Dorfes ermordet wurden. Ihr Massengrab wurde 1992 entdeckt, ihre sterblichen Überreste wurden in einem gemeinsamen Grab bei der Kirche im Dorf Gabarevo beigesetzt, wo einmal jährlich eine Gedenkfeier stattfindet. 2014 wurde am Grab ein Denkmal errichtet.

Ein Denkmal für den Gymnasiasten Georgi Sutshev (1928) wurde in seinem Heimatdorf Ilindentsi bei Strumjani errichtet. Er kämpfte in der Freischar von Gerasim Todorov. Am 23. März 1948 wurde Sutschev von Miliz umzingelt und sprengte sich selbst  in einer Scheune in seinem Dorf, um nicht lebendig gefasst zu werden.