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Mahnmal für die Opfer des Kommunismus in Bulgarien

Das Mahnmal für die Opfer des Kommunismus in Bulgarien steht im östlichen Teil des Parks vor dem Nationalen Kulturpalast (NDK) und ist das größte seiner Art im Lande. Der Beschluss für seine Errichtung wurde vom Gemeinderat der Hauptstadt am 7. Dezember 1994 gefasst.

Das Mahnmal ist allen Menschen gewidmet, die Opfer von Terrorakten der BKP vor dem 9. September 1944 oder zur Zeit des totalitären kommunistischen Regimes in Bulgarien (1944 – 1989) wurden, unabhängig von Ethnie, Konfession, Nationalität und Alter.

Das Mahnmal besteht aus einer 58-langen, mit schwarzem Marmor ausgelegten Gedenkmauer, in der die Namen von 7526 Opfern eingemeißelt sind, einem Votivkreuz über dem zentralen Teil der Mauer und einer orthodoxen Tempelkapelle „Für alle bulgarischen Märtyrer“.

Das Mahnmal entstand auf Initiative von 102 Personen, Repressierten und Angehörigen von Ermordeten, Intellektuellen und Politikern, die im Oktober 1994 im NDK einen Fonds „Mahnmal für die Opfer des Kommunismus“ eingerichtet haben. Es wurde nach dem Entwurf eines Architektenteams unter der Leitung von Atanas Todorov und Dimitar Krastev gebaut.  Ihr Entwurf  hatte den vom Fonds „Mahnmal für die Opfer des Kommunismus“ ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen, an dem sich 15 Entwürfe beteiligt hatten.


Die Bauarbeiten dauerten von 1997 bis 1999. Die Mittel für das Mahnmal wurden von Hunderten bulgarischer Patrioten gespendet. Die ersten Spender waren Dipl. Ing. Tsvetan Ivantshev und die Dichterin Zheni Zaimova, die größte Spende kam von Ilia Iliev, einem politischen Emigranten in den USA, der 60 000 Dollar spendete,  in Gedenken seiner Eltern Sultana und Bogdan Iliev, die von den Kommunisten verfolgt und gefoltert wurden.

Das Mahnmal wurde am 11. September 1999 enthüllt mit einer feierlichen Messe, die von Seiner Hocherleuchtetheit, dem Sofioter Metropoliten Innocentius (von der alternativen Synode) abgehalten wurde unter Mitwirkung anderer Priester der Bulgarischen Orthodoxen Kirche (von der alternativen Synode) sowie Geistlicher der Katolischen und der Armenischen Kirche in Bulgarien.

Am 1.November 2002 wurde in der altertümlichen Kirche „Heilige Sophia“ der Beschluss der Bulgarischen Orthodoxen Kirche (alternative Synode) bekanntgegeben, dass alle von den Kommunisten Getöteten unter die Heiligen aufgenommen und zu Märtyrern, Heiligmärtyrern und hochehrenwürdigen Märtyrern erklärt werden.

Trauerfeiern und Gedenkmessen für die Opfer des kommunistischen Regimes finden am Mahnmal an folgenden Tagen statt:

Am 1. Februar, dem Gedenk- und Ehrentag  für die Opfer des Kommunistischen Regimes, der seit 2011 begangen wird auf Beschluss der Regierung von GERB nach einem Vorschlag der Präsidenten Zhelju Zhelev (1990-1997) und Petar Stojanov (1997-2002), die von einer Idee des politischen Emigranten und Philanthropen Dimi Pnitsa angeregt wurden. Am 1. Februar 1945 sind die Todesurteile der ehemaligen Regenten, Hofräte, Minister und Abgeordnete in der 25, Volksversammlung vollstreckt worden, die vom Ersten und Zweiten obersten Kollegialgericht des sog. Volksgerichts verhängt wurden, das nach der Anweisung von Georgi Dimitrov aus Moskau organisiert worden war.  

Am 23. August, dem Europäischen Tag des Gedenkens an die Opfer der stalinistischen und nationalsozialistischen Verbrechen. Deutschland und die UdSSR haben einen Nichtangriffspakt geschlossen, der als Ribbentrop-Molotov-Pakt bekannt geworden ist. Diesem Pakt wurde ein Geheimprotokoll angeschlossen, in dem die „Einflussbereiche“ und die Okkupationszonen festgelegt wurden. Praktisch wurde durch den Pakt zwischen Hitler und Stalin der Zweite Weltkrieg vorbereitet. Der Gedenktag wurde ursprünglich von der Prager Erklärung „Europäisches Gewissen und der Kommunismus“  (Juni 2008) vorgeschlagen und im September 2008 vom Europäischen Parlament bestätigt. Im gleichen Jahr fasste das bulgarische Parlament einen Beschluss zur Unterstützung der Prager Erklärung und der Notwendigkeit, dass die Wahrheit über die Verbrechen der kommunistischen Regimes öffentlich bekannt wird. Auf Vorschlag des Abgeordneten Latshezar Toshev (Blaue Koalition) fasste die 41. Volksversammlung einen Beschluss, durch den der 23. August zum Tag des Gedenkens an die nationalsozialistischen und  kommunistischen Verbrechen sowie der Verbrechen anderer totalitärer Regimes und der Ehrung ihrer Opfer erklärt wurde. Zum ersten Mal wurde in Bulgarien der Gedenktag am 23. August 2010 begangen.

Am 9. September, dem Tag, an dem 1944 die kommunistische Macht in Bulgarien etabliert wurde, während das Land von der Armee der UdSSR okkupiert war.